Der Junge und die Seesterne - Eine Weisheitsgeschichte
- Kyra Brandenburg
- 22. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 2. Juni

Es kann Situationen im Leben geben, in denen geschehenes Unglück so groß erscheint, dass wir das Gefühl haben, nichts ausrichten zu können. Die Herausforderung scheint übermächtig – wir fühlen uns machtlos, gelähmt, und sind versucht, einfach aufzugeben. Wir fragen uns dann: „Was kann ein einzelner Mensch hier schon ausrichten?!“
Die folgende kurze Weisheitsgeschichte zeigt uns, dass jede noch so kleine Tat zählt und dass es für den Einzelnen, dem wir helfen, einen entscheidenden Unterschied machen kann, ob wir handeln oder untätig bleiben. Die Linderung von Leid beginnt nicht mit der sofortigen Lösung des ganzen Problems, sondern mit dem Mut, dort anzufangen zu handeln, wo wir können, weil eben jede Handlung eine Wirkung hat – mag sie uns noch so nichtig erscheinen.
Lies selbst, was eine einfache Handlung bewirken kann:
Es tobte ein furchtbarer Orkan, der das Meer aufwühlte. Riesige Wellen brachen sich ohrenbetäubend laut am Strand. Als der Sturm langsam nachließ, klarte der Himmel wieder auf.
Am Strand lagen unzählige Seesterne, die die Brandung heran gespült hatte. Ein kleiner Junge lief am Strand entlang, nahm vorsichtig Seestern für Seestern in die Hand und warf sie zurück ins Meer.
Da kam ein Mann vorbei und sagte: „Du dummer Junge! Was du da machst, ist vollkommen sinnlos. Siehst du nicht, dass der ganze Strand voll von Seesternen ist? Die kannst du nie alle zurück ins Meer werfen! Was du da tust, ändert nicht das Geringste!“
Der Junge schaute den Mann überrascht an. Dann ging er zu dem nächsten Seestern, hob ihn behutsam auf und warf ihn zurück ins Meer. Den Mann ließ er wissen: „Für diesen hier wird es etwas ändern!“
Quelle: „Seesterne retten“ aus "ZEITBLÜTEN – Impulse für Entspannung und Lebensfreude“ (Herder-Verlag), Autor: Burkhard Heidenberger, Jahr: 2022, Wien




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